Nach einem verletzungsbedingt verkorksten Frühjahr ohne Wettbewerbe und einen vollen Monat ohne Sport wollte ich kurz vor meinem ersten Bergultra meine „Wettkampfhärte“ testen. Was lag da näher als die Veitsch?

Ich durfte die erste Teilstrecke des Veitscher Grenzmarathons schon dreimal laufen, zweimal davon im Wettbewerb, und wollte mir das inklusive der tollen Landschaft, Atmosphäre und dem selbstgebackenen Kuchen nicht entgehen lassen. Angesichts des zeitgleichen Ultrasaisonhöhepunkts in Irdning fanden sich aber nicht so schnell Gleichgesinnte. Nur Sonja konnte sich für die zweite Teilstrecke erwärmen. Für mich kam eine Woche vor Zermatt nur die erste Teilstrecke in Frage. Zum Glück fand sich über die Veitscher Seite noch eine Ungarin, Böbe, sodass wir eine Rasante-Staffel mit drei Nationen und teilweisen Blind Date anmelden konnten.

Start am Samstag schon kurz nach 6h in Wien. Über die Trailrunning Vienna-Seite hatten noch zwei Läufer, Benno und Georg, nach einer Mitfahrgelegenheit gesucht, so dass wir zu viert Richtung Veitsch müde, aber gutgelaunt gestartet sind. Vor dem Start war wie immer alles super organisiert und Sonja und ich hatten sogar noch Zeit für den obligatorischen Cappucino. Böbe haben wir schnell bei der Anmeldung getroffen und das erste Team-Foto konnte geschossen werden. Zu unserer Überraschung trafen wir noch Claudia und Martin K., die sich kurzentschlossen für eine Zweier-Staffel gemeldet hatten.

 

 

 

 

Pünktlich um 9h war Startschuss und mit einem irren Tempo wie bei einem 5er rannten die meisten los. Ich blieb hinten im Feld und genoss den ersten Kilometer, der mit Asphalt und leicht bergab noch nicht erahnen lässt, was auf einen zukommt. Ab KM2 durfte ich aber für die nächsten 5KM über einen breiteren Waldweg stetig bergauf. Ich hatte mir vorgenommen, diese Strecke durchzulaufen und konnte das ganz gut umsetzen. Temperaturen waren mit ca. 18C traumhaft und bald hatte man erste wunderbare Ausblicke über das Tal. Zu meiner Überraschung holte ich sogar Georg ein, der eigentlich gesamt unter 5h laufen wollte. Die Stimmung war prächtig und an (glaube ich) 5 Laben auf der 16,5km langen Strecke gab es genug zu trinken und Anfeuerung.

Wie gewohnt holte mich bei den Bergabstellen das halbe Feld ein, das ich dann bei den nächsten Anstiegen wieder einholen durfte. Der letzte Anstieg mit ca. 3km zog sich dann noch etwas, aber dann hörte ich schon den Sprecher, der die Nummern für den Staffelwechsel ansagt. Sonja stand bereit und nach einem kurzen Hallo lief sie gleich los.

Zu meiner Freude war ich sogar einige Sekunden schneller als im Vorjahr und die zweite Dame der Staffeln. Nach einigen Minuten am Kuchenbuffet ging es schon mit einer größeren Gruppe von Läufern mit einem Kleinbus zurück zum Start. Im Bus unterhielt ich mit mit einem 75-jährigen Teilnehmer, der beim Berglaufcup im Jahr viele dieser Bergläufe absolviert. Da haben wir ja noch einige Jahr vor uns.

Sonja durfte dann den Teufelssteige bezwingen und einigen Gatsch und sogar einige Regentropfen bewältigen. Böbe hat dann souverän den dritten Teil gemeistert, so dass wir sicherlich den schönsten Zeileinlauf einer Staffel zelebrieren durften.

  Die Veitsch ist also immer eine Reise wert!