Wer im Juni einen Marathon bei angenehm kühlen Temperaturen laufen möchte, dem sei der Midnight-Sun-Marathon in Tromsö in Nordnorwegen ans Herz gelegt. „10° –  12 ° C und Nieselregen“, das sei das typische Midnight-Sun- Marathon-Weekend-Weather wie uns der Taxifahrer erklärte, der uns vom Flughafen zum Hotel brachte.

 

 

 

 

 

Gabi hat das im Vorjahr zu ihrem diesjährigen Highlight erklärt, und viele von uns wollten da nicht zurückstehen. Am Ende waren wir 5 HeustadlerInnen (Gabi, Walter, Bastian, Wolfgang und Sonja), 4 Sympathisanten (Christian 1, Georg, Ursula und Christian 2) und eine Vertreterin des Fan-Club (Veronika), die sich auf den Weg in Richtung Polarkreis machten. 7 Marathonis, 1 Halbmarathoni, 1 10KM-Läuferin!

 

 

Marathonstart war am 17.6. um 20:30 Uhr abends. 2 Stunden vorher gingen die 10KM-Läufer (Ursula!) an den Start, die Halbmarathonis (Christian2!) 2 Stunden nach uns.

2 wichtige Fragen mussten beantwortet werden:

  1. Was ziehen wir an? (Geht die Sonne wirklich nicht unter? Wird es wirklich nicht finster? Ist es um Mitternacht nicht vielleicht doch kälter als am Abend beim Start)
  2. Wann essen wir? (Wenn man die 9:00 Uhr Starts bei Städtemarathons gewöhnt ist, steht man natürlich vor einer neuen Herausforderung.)

 Essensmäßig entschieden wir uns für Nudeln um 15:00 Uhr. Diese Idee hatten die anderen LäuferInnen auch und so war der Italiener des Ortes ziemlich überfüllt. 1 Stunde Wartezeit aufs Essen! Da mussten wir durch.

 

 

 

Nach dem Nieseln und dem Regen der letzten 2 Tage gab‘s am Abend plötzlich Sonnenschein und blauen Himmel. Die Sonne sorgte gleich für Erwärmung und wer kurze Hosen und kurzes Shirt mithatte, entschied sich für „kurz-kurz“.

 

 

Das Starterfeld war überschaubar, knappe 1000 Marathonis machten sich auf den Weg. Die KM wurden runtergezählt, d.h. wir passierten gleich zu Beginn den KM 42. Dann ging‘s über eine große Brücke über den Fjord auf die andere Seite der Stadt, die Landzunge entlang auf asphaltierten Wegen, leicht hügelig. Nach ca. 10KM erfolgte die Wende und es ging fast auf der gleichen Strecke zurück. Kurz vor der Brücke gab‘s einen steilen Anstieg, den manche Läufer gegangen sind, dann ging‘s über die Brücke wieder zurück ins Zentrum.

Hier stand unser Fan Veronika mit Jacken oder Shirts, falls jemand etwas brauchte.

Da die Halbmarathonis nun gestartet waren, vermischten wir uns mit ihnen und so waren auf der zweiten Hälfte der Strecke mehr Läufer unterwegs. (Als 4:20 -Läuferin war ich nach den ersten 20KM schon ziemlich einsam und als der Läufer vor mir plötzlich stehenblieb, um den Sonnenuntergang zu fotografieren, war ich über die blaue Linie sehr froh, sonst hätte ich mich verlaufen.)

Nun liefen wir auf der „Startseite“ der Stadt den Fjord entlang bis zum Flughafen, was weniger spannend war und nach ca. 10KM  erfolgte auch hier die Wende zurück in die Stadt und ins Ziel. Die zweite Hälfte war flacher, es gab  weniger Bergauf- und Bergab-Streckenteile.

 

 

 

 

Die Sonne war jetzt schon längere Zeit nahe am Horizont und auf alle Fälle hinter einer dicken Wolkenschicht verschwunden. Meine letzten 3 KM wurden auch von Nieselregen begleitet. Ich war froh über mein langärmeliges Shirt, mein Gilet und eine Kopfbedeckung.

 

 

Wolfgang, der seine Boston-Quali schon in Hamburg gelaufen war, machte sich entspannt auf den Weg und widmete sich seinem Hobby: er lief zwischen uns hin und her und fotografierte.

 

 

Nach der HM-Marke begleitet er mich bis ins Ziel und so schaffte ich es, unter 4:20 zu bleiben, mit meiner viertbesten Marathonzeit (von 11!) und zum ersten Mal mit einem Negativsplit!

 

 

 

 

 

 

 

Die ganze Strecke entlang gab es immer wieder Zuschauer, die uns anfeuerten und sich die Seele aus dem Leib brüllten. Manche waren vielleicht schon ein bisschen betrunken, aber so ist das am Samstagabend bei den Nordländern!

Christian1 war unser Erster im Ziel, dicht gefolgt von Gabi. Dann kamen Georg, Walter, Wolfgang und ich, und zuletzt ein überglücklicher Bastian. (Gratulation an Walter, der die Boston-Quali schaffte)

 

 

Als Wolfgang und ich um 00:50 Uhr gemeinsam durchs Ziel liefen, war es taghell! Wir feierten nicht nur den Marathonzieleinlauf, sondern auch gleichzeitig unseren Hochzeitstag und Wolfgangs Geburtstag.