Die 2015-Basics von: www.transgrancanaria.net/en

Logo TransgrancanariaDer Lauf geht über eine Distanz von 125km, bzw. heuer sogar 126.5km, bietet "erstklassige" 8.500 hm, man benötigt keine Qualipunkte und man hat/hätte dafür 30h Zeit.

Start ist in Agaete am Meer im Nordwesten d. Insel. Am Freitag, den 6.3., um 23:00  Uhr geht‘s los. Davor noch 2h Busfahrt von Playa del ingles im Süden der Insel, gleichzeitig auch das Ziel (Falls man es erreichen sollte!).

 Hier läuft alles was Rang und Namen hat am Trailrunsektor. Und was mach ich da? Statist?

2014 hatte es 10°C die ganze Nacht und  am Start, heuer 10°C am Start ahnliche Bedingungen? - ich werd mich noch wundern, im Startbereich supertolle Stimmung lerne 3 Läufer kennen: 24h-Finisher aus 2014; 75km-Aussteiger von 2014 und Rene, MDS-Finisher 2014 aus dem Harz (Springe) und Debütant

 

START-Schuss  los geht’s- Ich beginne recht schnell und nach 10min ist mir zu heiß, Jacke weg. Je höher wir laufen, desto wärmer wird‘s ich habe die lange Hose an tödlich (es geht ein sehr trockener Wüstenwind –Sturm von ca. 60km/h- und das bleibt den ganzen Lauf so)

 Ende der1.Etappe bin ich bereits müde zieh mir die kurze Hose an 1:53 für 10km und 1240hm besser als 2014

jetzt geht‘s 9.8k runter mit 900hm meine 1.huerde ob mein knie mitspielt Stockeinsatz wie im Pulverschnee wind bläst es ist wie in der Wüste der Sand klebt überall im Gesicht

4h:20 für die 2.etappe

3.etappe es geht rauf 1000hm und runter 500hm im herrlich duftend Nadelgeholz ca.18km irgendwo im Wald an einem Weg  entlang geht auf Natursteinstufen rauf vor mir schon die Hobbylaufer-Idioten-zu denen ich auch gehöre weit weg bereits vom realen Feld abgeschlagen,

vor mir einer, der stöhnt, dem geht‘s gar nicht gut, ich frage „problems amico?“

 Es ist MDS Rene er ist am Limit hat kein Wasser mehr, ich gebe ihn von mir Wasser ich hab reichlich.

Wir laufen wandern gem. zum nächsten Kontrollpunkt – Morgenzeit, es ist hell 33km ca.8h 3000hm top zeit ich frage rene ob er mit mir mit will, da ich glaube, dass wir das selbe tempo haben - er nickt und wir wandern gem. die nächsten Etappen weiter eine Etappe nach der anderen ich bergauf vorne weg  Rene bergab vorn liegend

Wir liegen recht gut in den Zwischenzeiten wir - ich besser als Rene habe die sehr trockene Nacht besser überstanden, Rene stöhnt noch geht aber letztlich gut mit!,

Der Tag ist bewölkt und Gott sei dank nicht heiß die Sonne traut sich nicht ihre wahres Gesicht zeigen -Danke da oben - Wir genießen sehr langsam den Lauf und spulen die langen km runter 42.2km in 10h (4.Etappe) wortlos bzw. deprimierend für Laufer die im 5er Schnitt den Marathon kennen.

Es geht weiter über Teror so heißt das Nest in den grünen GC Bergen mit Kakteen in allen Lagen –herrlich-

der Magen knurrt nach Einnahme div. Nüssen von den Raststationen geht’s weiter im 3/4Takt

Manchmal treffen wir noch auf Laufer, es sollten bis zu unserem bitteren Ende immer dieselben

ca 10 Mutigen sein Ah ja irgendwo bei km50 Raststation... 12.03h und 13:03h Laufzeit stellt sich MDS Finisher und im Harz-und am Land lebender Rene offiziell mir vor

„Ich heiße Rene und du bist der“...“Martin“  antworte ich lachend

Wir müssen weiter irgendwann nach fast schon angenehmen Etappen kommt der Anstieg in der Mittagssonne zum Talayon und jetzt scheint die Sonne und sie zeigt sich in voller Pracht!

zuerst Steinstufen, die wir zügig raufmaschieren und immer wieder Läufer von der 10partie, ob in weißen Laufgewandgehaltener Japaner, den in  gelb gehaltener Ukrainer oder die beiden Spanier wo der Dickere nur einen Stock zum Laufen verwendet! , überholen.

Wir wandern den Berg hinauf und je hoher wir kommen desto schlechter gehst mir ich bin am Limit am Ende?

Mein körperliche Zustand: Kopfdrohnen ohne Ende, kurz vorm Zerplatzen, linker Ellbogen schmerzt vom harten Stockeinsatz, rechte Handflache zeigt eine Blase am Handballen Bauchmuskel sind vorhanden bei leichten Drehbewegungen krampft sich mein ganzer Oberkorper zusammen, linkes innere Knie beleidigt ebenso rechtes Knie; Oberschenkeln brennen wie Feuer rechter Fuß vorne sticht? rechts hinten im Schuh habe ich Sand! komplett wundgescheuert

- Fazit: ich mochte sterben! -

Rene geht es, denke ich nicht viel besser irgendwann irgendwie am Talayon angekommen der Japse hat Gewicht gelassen!

5km bis zur nächsten Scanstelle Cruz de Tejeda cutoff-time 16:00 wir motivieren uns, es geht weiter ich habe die letzten Stunden sehr viel Wasser verbraucht, endlich kommen wir aus einem gerodeten senkrechten  Waldstuck auf eine Strasse ca. 2km bis zur Scannung,

Rene fängt an zu laufen! und meint sehr entschlossen, er sei nicht hergekommen um bei km70 aufzugeben kaum zu glauben ich renn Rene hinterher ebenso der Ukraine, der Japsi lauft an uns vorbei der Deutsche.... Cruz de tejeda nach 15.24h gescannt - cut off geschafft

5km abwärts bis zur nächsten Wasserstelle Tejeda (2014 wars hier zu Ende für mich und mit dem Bus ging‘s heim ins Hotel)

Wir sind beide müde angeschlagen aber hochmotiviert .Es gibt zwar kein Cola mehr der Deutsche meint 3h bis Garanon „Viel gluck“ Wir kaufen uns 2 Coladosen im Restaurant am Platz

 „Animo, Animo“ immer wieder die Zurufe der Bewohner

 10.8 km 1632hm zum höchsten Punkt der Insel zum Wahrzeichen Roque del noblo und pico pieves auf 1930m

Die ersten km geht‘s die Strasse entlang wir regenerieren uns ein kleinwenig , beim ersten Anstieg zeige ich schon kleinere Schwächen, Rene geht diesmal voraus und zieht mich mit seinen Blicken direkt zum Roque del noblo hinauf aber ich schwächle immer mehr öfters, zweifle ob ich es bis rauf schaffe . Ich habe  das Gefühl, nein den Drang, die Bitte, zu sterben.

irgendwann sehe ich diesen depperten Felsen, treffe einige von der 10erpartie, Rene ist im Höhenflug! eine Helferin fragt mich ob ich der letzte bin, NO!, how much time to cutoff? antwortete ich  till 19:00 to Roque del noblo, then 3-4km easy way to Garanon es ist (17:40 )

you are good in time“

Ich rufe Rene zu: „in time-super wir schaffen es!“  18:22 direkt vorm Roque del noblo werden wir von einem Pärchen gescannt, cutoff geschafft (wer‘s glaubt....) eisige windige gefühlte 5°C.

„Rene es wird finster, Jacke anziehen, Stirnlampe drauf“ gesagt getan es geht weiter

Rene kommt von der Strecke ab ich ruf ihn nach „Rene nein“ er will nicht, kann nicht  hören die Helferin von vorhin  schreit „that‘s the way, come on you are wrong“ er registriert es und kurze Zeit später ist er wieder auf der markierten Strecke sie schreit uns noch nach „easy way 3km good in time.... „  es sollten die letzen km werden - leider

Wir marschieren traben recht flott dahin, überholen noch die Kanadierin aus dem 10erpack

irgendwann nach 20:18 und 85km ca. 6800Hm in der Dämmerung schreit Rene wir sind da !!

GARANON

ja schon… im nächsten Moment ruft uns ein Helfer der gerade die Verpflegungsstation abbaut zu „quick to the bus straight on“ ich antworte why? cutoff was 19:00 now 19:20! you are out!

Zeiten Martin_Kubele

 Wir bekamen kein Wasser mehr daher sinnlos weiterzumachen, steigen kopfschüttelnd in den beinahe voll besetzten Bus, der "75km-deutsche Aussteiger" von 2014 sagt zu mir, Doch noch so flott gewesen!,  ich kam um 19:02 in Garanon an,..)

 FAZIT: kein herkömmlicher Lauf (auch nicht mit dem Mont Blanc TDS Lauf zu vergleichen), technisch sehr schwierig da es nur bergab bzw bergauf Passagen gibt, ganz ganz wenige Laufpassagen, geeignet nur für wirklich geübte Trailläufer, die den Lauf in max. 23h bewältigen können. eine-meine Zielzeit von 27-28h ist hier nicht erwünscht, landschaftlich wunderschön, Versorgung ausreichend, KM-Angaben bzw. Zeitangaben  nicht vertrauenswürdig, sehr lehrreich, da man sich unter den weltbesten Trailläuferinnen befindet

Siegerzeit liegt bei 14:23h. Na ja ;-)