Das ULT-Heustadlwasser war heuer bei der 5. Auflage des Wien Rundumadum wieder sehr gut vertreten: Erwin, Josef, Martin W. und ich die volle Distanz, Gina O. als Walkerin bei der halben Gschicht das erste Mal auf einer Ultradistanz unterwegs und Anne und Wolga jeweils in einer Staffel (6er Staffel Damen bzw. 2er Staffel Herren).


Um 06:00 war der Start für die 130km – Wettervorhersage eher beunruhigend: Sturmwarnung, ab der 2. Nachthälfte Orkanböen … also lieber nicht zu lange auf der Strecke sein …


Die Stimmung war trotzdem sehr gut. Start war diesmal im Sportzentrum an der Alten Donau. Es ging erstmal die Donau entlang bis Kahlenbergerdorf, Erwin gesellte sich zu mir, dann den Nasenweg hinauf – da war Erwin eindeutig schneller und weg war er. Wir wurden mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt (früh aufstehen lohnt sich :)).


Weiter über Leopoldsberg und Kahlenberg Richtung Hermannskogel - ich fand mein Wohlfühltempo und es ging gut dahin. Das Läuferfeld hatte sich schon ziemlich auseinandergezogen und die Ruhe im Wald wunderschön. Dann bin ich auf Ulrich aufgelaufen: eigentlich dachte ich, da würde ein Gespenst vor mir rennen, weil er einen dünnen Plastikregenschutz als Windschutz noch umhatte – also doch kein Gespenst :) - und wir liefen gemeinsam plaudernd weiter: Häuserl am Roan, die lange Allee im Schwarzenbergpark bis zur ersten Labe bei der Marswiese.
Dann wurde es, wie erwartet, matschig/gatschig, aber nicht so schlimm, wie nach den Regenfällen der letzten Tage und dem Starkregen vom Vortag zu erwarten gewesen wäre. Ulrich wollte vorsichtiger und langsamer laufen, ich wollte den Gatsch möglichst schnell hinter mich bringen, also trennten sich unsere Wege. Es ging weiter durch Wald und über Wiesen, über die Steinhofgründe – bedingt durch das stürmische Wetter kaum Spaziergänger – auch sehr fein. Hütteldorf war rasch erreicht.



Dann die laaaaange gerade Strecke der Autobahn entlang, ein kleiner Durchhänger – die nimmt irgendwie kein Ende – und außerdem geht die leicht bergauf, oder? Gemein jedenfalls und wohl der unattraktivste Teil der Strecke. Aber dann endlich links ab in den Wald Richtung Dreihufeisenberg und schon war der Spaßfaktor wieder da. Auch hier hielt sich der Gatsch in Grenzen (war ich doch vom Vorjahr schlimmeres gewohnt) und dann nach dem Dreihufeisenberg hinunter auf gut laufbaren Wegen zur 2.Verpflegungsstelle am Gütebachtor, die Jean-Marie betreute - schön bekannte Gesichter zu sehen! Dort warteten auch meine Wechselschuhe, was für ein super Gefühl in trockene Schuhe und Socken schlüpfen zu können.

 

 

 
Weiter auf schönen Wegen nach Kalksburg und der Liesing entlang. Die zusätzliche Labe von Traildog runnig war der Hit! Super Suppe und ein tolles Orangen-Ingwergetränk – danke :)… schon war Liesing erreicht. Auf der Strecke begegnete ich Sonja, die schon Erwin getroffen hatte und auf Martin warten würde. Nach der langen ebenen Strecke entlang der Liesing, war der Wienerberg eine willkommene Abwechslung und bald war ich auf der Überführung der Südautobahn und hatte damit die halbe Strecke geschafft.


Dann über Oberlaa zum Zentralfriedhof, endlich wieder eine Verpflegungsstelle, war ich doch mittlerweile echt hungrig. Dort wartete Alexandra, was für eine tolle Überraschung und begleitete mich ein Stück. Bergab zum Kraftwerk Freudenau ging es flott dahin. Auf der Donauinsel war es super Begleitung zu haben, mussten wir doch gegen mittlerweile recht starken Gegenwind ankämpfen, aber in Gesellschaft ging es gut! Steinspornbrücke überquert und ab in die Lobau. Alexandra begleitete mich noch ein Stückchen und ließ mich dann alleine weiterlaufen. Der Sturm rüttelte schon ziemlich heftig an den Baumwipfeln, aber im Wald war man doch noch recht geschützt. An der Esslinger Furt hielt ich mich nicht lange auf, wusste ich doch, dass mich Sofia in etwa 8km erwarten würde, um mich die letzten 30 km zu begleiten. Also noch durch ein paar Siedlungen und über Felder, große Lacken machten es mir nicht gerade einfach und der Wind pfiff auf den Felder schon sehr kalt und heftig. Aber dann war der vereinbarte Treffpunkt erreicht und in Sofias Gesellschaft ging es plaudernd dahin. Kurz vor der Labe Gerasdorf lief Martin auf uns auf, er hatte sich wegen Fersenproblemen anfangs etwas zurückgehalten und so kamen wir zu dritt zu Suppe und leckeren Muffins. Dann starteten wir gemeinsam, aber da Martin schneller laufen wollte, ließen wir ihn ziehen. Flott kamen wir zum Marchfeldkanal, dann durch die Weinberge des Bisambergs zur letzten Verpflegestelle - nur noch 13 km bis zum Ziel. Vorher mussten wir allerdings noch die elendslange Krottenhofstraße hinunter. Hinunter ist ja meistens gut, aber das Kopfsteinpflaster und müde Beine sind eine nicht ganz optimale Kombination ;) endlich war erneut der Marchfeldkanal und dann die Donau erreicht. Kaum am Kai, trafen wir Gina O. die gut gelaunt in Gesellschaft ebenfalls schon auf der Zielgerade war (Start für die 61km war um 11:30, und so ging es sich gut aus, dass sowohl Erwin, Martin und ich Gina auf der Strecke noch treffen konnten). Die letzten Kilometer ziehen sich erfahrungsgemäß. Kurze Gehpausen und längere Laufphasen wechselten sich ab (Sofia ließ die Diskussion es umgekehrt zu machen erst gar nicht erst zu), außerdem half uns der Rückenwind (ehrlich verdient nach den langen Strecken mit Gegenwind).

Als wir dann Richtung Donaupark und Zielgelände abbiegen durften, wartete dort Tanja :) und zu dritt legten wir die letzten paar hundert Meter zurück. Das letzte Stück Weg am Zielgelände war wunderschön mit bunten Lichtern beleuchtet, dann noch einmal ums Eck und rein die Halle über den Teppich durchs Ziel mit einer super Zeit für mich und 3.schnellste in der Damenwertung. Toll! Geschafft! Alles gut gegangen und es war wieder ein wunderschönes Erlebnis.

Im Ziel warteten schon Erwin und Martin (er war ganz kurz vor dem Ziel auf Erwin aufgelaufen und so gab es sogar einen gemeinsamen Zieleinlauf der beiden, obwohl sie sich auf der ganzen Strecke nicht gesehen hatten). Was für ein Timing!Richie war auch da, er hatte kurz vor dem Ziel auf Erwin gewartet.

Gina O. kam kurze Zeit später gut gelaunt ins Ziel und hat damit ihren ersten Ultrabewerb erfolgreich absolviert – super! Gratuliere!

Dann warteten wir noch auf Josef, der länger auf der Strecke war und dadurch das schlechte Wetter (mittlerweile hatte es noch zu regnen begonnen und der Sturm wurde immer schlimmer) leider voll abbekommen hat… Aber Josef - unbeirrbar - kam natürlich gut ins Ziel. Wir waren erleichtert, dass unser Team komplett war!

Fazit: WRU immer wieder schön!
Vorteil wenn man die Strecke kennt und nicht suchen muss.
Vorteil wenn man gute Freunde zur moralischen Unterstützung hat!

Fotos: Wien Rundumadum und Martin Wustinger

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