2016: So richtig ein Seuchenjahr für einige Mitglieder des ULT Heustadlwasser und deren Freunde. Unfälle (Christian, Erwin und ich, Stichwort: „Poller“) und Verletzungen (u.a. Martin W. und L.) wurden zum Maß aller Lauf-Dinge. Am schlimmsten erwischte es Christian, der hatte wirklich sehr sehr großes Glück. Sein Unfall war es letztendlich, der mich, kurzfristig und untrainiert, gemeinsam mit Jean-Marie am Budapest-Marathon teilnehmen ließ. Einfach so. Statt ihm. Aber, ob ich jetzt einen Long Jog in Wien absolviere oder Marathon in Budapest laufe, egal, dachte ich mir. Vickerl Orban? Na gut.
Off topic: Christian und Jean-Marie gehören zu den ganz wenigen Lauffreunden, mit denen ich jederzeit den TAR laufen würde, da stimmt einfach die Chemie.
Freitag: Anreise des Nachmittags nach einer weiteren sehr aufreibenden Arbeitswoche. Gut, ein wenig Abstand zu gewinnen. Anreise, das Hotel, alles perfekt. Abendessen eigentlich der Rede wert, aber lassen wir das, Ehefrau liest mit.
Samstag: Startnummer abholen, Start- und Zielgelände sichten, alle Poller entlang der Strecke eliminieren (aussichtslos), essen, trinken, ruhen.
Sonntag: Startzeit 09:30 Uhr. Nicht unangenehm, dass das Hotel nur 5 Min. vom Start weg liegt. Macht alles einfach. Jean-Marie startet im Block 2, ich in 3. Da tun sich derzeitige Lauf-Welten auf. Seufz! Das muss ich Wahrhaben.
Halbwegs pünktlich geht es los. Km 1, 2, 3, 4 …, irgendwie will sich schon zu Beginn kein Flow bei mir einstellen, auch das Fotografieren hilft nicht wirklich. Tempo lächerlich, einerseits, andererseits kein Selbstläufer. Ich muss mich anstrengen. Dabei sind das Wetter und überraschenderweise auch die Stimmung entlang der Strecke besser als erwartet. Sogar den zweiten Luxemburger lerne ich kennen. Zufälle gibt’s. Dem anderen - 1. - Luxemburger begegne ich bedingt durch Streckenschleifen insgesamt 2 x. Das war eine kleine Abwechslung. Allerdings muss ich mir dabei kräftig Gehör verschaffen, denn der Herr doch eher sehr konzentriert.
Und die km plätschern weiter vor sich hin. Irgendwie „ziellos“ unterwegs. Sehr sehr eigenartig. Nach 3:47 Stunden dann doch die Ziellinie gefunden – oder eher sie mich. Runners high haben die anderen.
Im Hotel-Zimmer treffe ich Jean-Marie, Zeit: 3:21! Jetzt kann ich mich zumindest mitfreuen mit ihm, hat er doch eine Zeit hingelegt, die er schon länger nicht mehr gelaufen ist. Super. Noch schnell duschen und dann ab zum Keleti, der RJ wartet. Für mich kann es nur noch aufwärts gehen.