Im Winter erfolgte nach der Anmeldung für Gols, das Ende Mai ja wieder einmal mein Hauptlauf der Saison werden sollte, die Suche nach zeitlich und inhaltlich geeigneten Veranstaltungen im Vorfeld.

Lassee und Langenzersdorf passten da ganz gut rein, ich wollte aber keinen Druck und deshalb auch keine langfristige Voranmeldung, es sollten ja "Trainingsläufe" werden,

insbesondere war angedacht in Langenzersdorf nur 6h zu laufen oder überhaupt am Wochenende ohne Wettbewerb einen Longjog nach Bratislava. Dann waren aber die 6h in Lassee doch recht gut, und mir passierten keine krankheitsbedingten Pausen oder gröberen Trainingsfehler, und zusätzlich kam dann eine Woche vorher noch das Angebot, zum halben Preis mitzumachen - das gemeinsam reichte als Motivation locker aus. Vom Team waren bis auf Martin K mit Adalbert, Erwin und Josef wieder alle 48h-Routiniers, die wohl ähnliche Gedanken hatten (naja Josef würde auch sonst nix auslassen), sowie unser "bestes Pferd im Stall" Gina mit angemeldet, Erwin konnte leider kurzfristig wegen Schmerzen nicht mitmachen, hat uns dafür aber an der Strecke gemeinsam mit Egon aufgemuntert und das Geschehen auf facebook "live" übertragen, danke, das war auch danach für mich noch einmal spannend!

Das Wetter war nach einer Wärmeperiode als eher durchwachsen mit viel Wind und Regenschauern angekündigt, und in der Früh regnete es auch etwas, als Josef Gina und mich, um 6h in der Früh einen Umweg in Kauf nehmend, abholte. Im Startbereich trafen wir dann auf Adalbert und viele bekannte Gesichter, besonders erwähnenswert auch Andi Kapui, der dann nach 31 Kilometern seinen 10.000sten Wettkampfkilometer absolvieren konnte. Rasch die Tische aufgebaut und wegen des unwirtlichen Wetters verzogen sich so manche wieder in die schützenden Autos, nur fürs Foto ließ es sich Josef nicht nehmen, im Shirt aufzutreten:

Aber übers Wetter gab´s wenig zu meckern, abgesehen vom Wind: mit moderaten Temperaturen und teilweise Wolken recht nahe am Ideal. Auch nix zu meckern gab´s über die Veranstaltung selber: fast schon familiär die Teilnehmer und perfekt organisiert von Florian und seinem Team. Die Strecke ist ein Rundkurs mit 925m um den Badeteich "Seeschlacht", und es kamen am Nachmittag auch etliche Spaziergänger und Familien vorbei, um sich über diese verrückten Läufer/innen zu wundern. Ab 14h kamen dann noch die 6h-Läufer, ab 17h die 3h-Läufer dazu in die Runde, und damit war der Weg schon recht belebt.

 

 

Vom Start weg gingen es alle in ihrem eigenen Tempo an, also Gina vornweg, hier ein paar Bilder von uns in Aktion:  

Ich versuchte mitzuhalten, was vom Tempo her diesmal nicht schwierig war, ich fühlte mich gut, musste dann aber dauernd aufs WC, hatte Bauchweh und verlor den Anschluss. Aber nach 3 Stunden war alles vorbei und ich konnte mich voll aufs Laufen konzentrieren: Kopfhörer rein, Playlist "Laufen" und es wurde ein gutes wenn auch ambitioniertes Tempo. Als ich merkte, daß ich gar nicht so viel verloren hatte und ordentlich Kilometer abspulte, erwachte dann schon der Ehrgeiz und ich wollte ein ordentliches 6h Zwischenergebnis, was auch gelang, auch den anderen übrigens:

Ich hatte weiterhin bis auf ein paar kurze Schwächephasen keine richtigen Schwierigkeiten und begriff nach 8 Stunden, dass ich die Chance hatte, meine persönlichen Bestleistung von 116,6km anzugreifen. Also weiter, obwohl mittlerweile schon einiges wehtat (am meisten der Nacken, was aber gut von den Beinen ablenkte).

  Gina und Adalbert zogen auch weiterhin völlig konstant ihre Runden,

 

 

 

 

 

 

 

Josef gönnte sich als einziger von uns Vieren Gehpausen mit Bier und Jause - das war das richtigere Training für Gols!

 

Hat bitte wer ein Foto gemacht, man sieht ihn immer nur brav laufen ;-)

 

 

 

 

Bei mir war zwar der Ehrgeiz geweckt, aber nachdem ich nach 10 Stunden 102km gelaufen war schwächelte ich doch etwas und rechnete mir aus, wie langsam ich laufen könnte um die 116,6 zu erreichen. Aber es wurde besser und ich beschloss, die 120er-Marke zu versuchen: also auf Durchzug geschaltet, ja keine Ernährungsfehler, ja nicht zu schnell, aber immer am Drücker. Das ist etwas, was ich sonst gar nicht gut kann, ich geniesse gern die Schlusssphase eines Laufes.

 

 

Aber nach einem etwas in die Länge gezogenen Zielsprint, ich wusste die Rundenzahl nicht mehr und hab auch sonst nur mehr wenig registriert, wurde mir bewusst: eines meiner "grossen" läuferischen Ziele, von denen ich schon nicht mehr glaubte, sie erreichen zu können, war geschafft!

 

Gina, die 2 Stunden vor Schluss deutlich hinter der Führenden und genauso deutlich vor der drittplazierten in der Damenwertung lag und sich schon auf eine gemütlichere Schlussphase und trotzdem Erreichen einer neuen persönlichen Bestleistung freuen hätte können, bekam dann, weil die Führende überraschend in scheinbar sicherer Position das Rennen beendete, ihre Chance: und wie sie nochmal gelaufen ist! Der hochverdiente Lohn war dann der Sieg der Damenwertung, unglaublich!

 

 

 

Und hätte es eine M60-Wertung gegeben, wie ja sonst meist üblich, wären Adalbert und Josef auf den 1. und 2. Platz gekommen!

So sah dann unser Endergebnis aus, ich glaube wir können alle recht zufrieden sein:

                Eine darf natürlich besonders stolz sein:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit: schöne Veranstaltung, gelungene Generalprobe, ich freue mich schon auf Gols !