Zeitgleich mit den Österreichischen Meisterschaften in Bad Blumau fand im oberösterreichischen Frankenmarkt der 1. Österreichische Backyard Ultralauf statt. Das Format, einen 6,7 km langen Rundkurs so oft man kann zu laufen, wobei jede Stunde eine neue Runde startete, reizte nicht nur mich, sondern auch zwei weitere Heustadler. Mit Günther Stanzel und Andi Michalitz waren mir zwei starke Teampartner gewiss! Die Strecke wies pro Runde ca. 100 positive Höhenmeter auf. Klingt nicht viel, dachte ich im Vorfeld. Aber: Man soll sich nicht täuschen!

Voller Vorfreude reiste ich am Vortag an, ich wollte unbedingt ein strategisch gutes Platzerl für unsere Basisstation ergattern. Um ca. 16 Uhr angekommen, war genau dieses sogleich gefunden und ich begann mit dem Errichten des ULT-Lagers. Wenig später traf auch schon Günther ein. Gemeinsam hatten wir rasch alles aufgebaut. Andi ließ auch nicht lange auf sich warten.

Die Stimmung am Eventgelände war großartig. Es gab Musik, viele fröhliche Gesichter, und nach und nach trafen die weiteren Athleten ein. Allesamt wurden sie mit ihrem Hab und Gut mit dem Quad zum Gelände gebracht. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank dem Organisationsteam für die tolle Logistik!

Günther hatte das Glück, nicht weit vom Schauplatz entfernt zu wohnen. Er durfte die Nacht in seinem eigenen Bett verbringen. Andi übernachtete in seinem komfortablen Zelt, ich nächtigte im Pavillon in meiner Camping-Liege. Gut ausgeschlafen freute ich mich am nächsten Morgen auf das Rennen.

Das Wetter war gut, fast zu gut. In der Sonne war es schon morgens sehr heiß! Die Zeit verging recht rasch mit den üblichen Rennvorbereitungen. Günther war inzwischen auch schon eingetroffen und der Start rückte immer näher. Die Stimmung wurde durch den Moderator und die Musik angeheizt. Wir wollten alle nur noch, dass es endlich losging!

Die Läufer stellten sich vor der Startlinie auf. Alle waren bester Stimmung.

Dann der Countdown, und pünktlich um 9 Uhr ging es los. Auf den ersten ein bis zwei Kilometer war das Gedränge recht groß. Mir war aber klar, dass sich das innerhalb weniger Runden ändern würde. Die Läufer waren großteils bester Laune. Es wurde gescherzt, gelacht, spekuliert. Auch das sollte sich nach wenigen Runden ändern.

Ich war sehr neugierig auf die Beschaffenheit der Strecke, vor allen auf die Verteilung der Höhenmeter. Die Strecke an sich ist sehr schön. Größtenteils läuft man im Wald, ein oder zwei etwas steilere Anstiege geht man (nicht alle tun das, aber doch die meisten). Dann gibt es noch etliche längere leichte Anstiege, teilweise in der Sonne, die man dann doch eher laufen sollte, wenn man zwischen den Runden entsprechend lange Pausen haben möchte. Nach der ersten Runde nach ca. 45 Minuten im Ziel angekommen, war mir schon klar, dass diese 100 positiven Höhenmeter nicht zu unterschätzen sind.

Wie schon vermutet, lichtete sich das Starterfeld nach ca. fünf Runden schon deutlich und man konnte angenehm sein eigenes Tempo anschlagen. Auch waren nun die meisten Läufer schon so sehr mit sich selbst beschäftigt dass es auf der Strecke eher ruhig wurde.

So wurde eine nach der anderen Runde abgespult. Ich benötigte immer ca. 45 bis 46 Minuten. Die Pausen wurden mit Essen, Trinken und etwas Ausrasten verbracht.

Ab der neunten Runde merkte ich schon, dass ich die Hitze spürte. Die leichten Anstiege fielen mir schon etwas schwer zu laufen. Die Rundenzeit wurde auch schon etwas langsamer. Andi und Günther, die jede Runde etwas schneller als ich absolvierten, waren immer noch gut drauf. In Runde zehn verspürte ich den Einbruch. Die Hitze machte mir sehr zu schaffen, mein Magen rebellierte schon und ich tat mir bereits sehr schwer, bergauf zu laufen.

Ich kam ziemlich erschöpft im Ziel an, warf mich in meinen Sessel und plötzlich überkam mich heftige Übelkeit und Schwindel. Widerwillig schleppte ich mich zur vollen Stunde zur Startlinie. Eigentlich wollte ich gar nicht mehr loslaufen. Nach dem Startsignal entschied ich mich kurzfristig, es doch noch zu versuchen. Im hintersten Starterfeld schleppte ich mich weiter. Laufen konnte man das zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nennen. Ich wollte nur noch unbedingt diese Runde zeitgerecht beenden. Sie kam mir unendlich lang vor. Noch einmal die Hitzepassage, als letzter beendete ich diese Runde gerade noch vor Ablauf der Stunde.

Die Übelkeit hatte mich voll erwischt, Details erspare ich den werten Lesern. An eine weitere Runde war für mich nicht zu denken. Ich hätte mir eigentlich wesentlich mehr Runden vorgenommen. Da hatte ich mich wohl etwas über- und die Strecke unterschätzt.

Günther sollte noch weitere vier Runden laufen und brachte es somit auf beachtliche 15 Runden. Andi, wie fast immer sehr stark unterwegs, ließ es erst nach sage und schreibe 25 Runden und landete damit im Spitzenfeld!

Mit 32 Runden wurde Angelika Huemer-Toff glorreiche Siegerin!

Und in der Teamwertung konnte das ULT Heustadlwasser den 3. Platz erreichen!

Hier der Link zu den Ergebnissen: https://my.raceresult.com/163014/results#0_564270

Fazit:

Norbert Lüftenegger und Andreas Six haben uns mit ihrem Team ein unvergessliches Rennwochenende beschert!

Das Format „Backyard“ ist spannend! Ob es meines ist? Ich weiß es noch nicht!

Noch mehr Infos hier:

https://austriabackyardultra.com/de/dasevent/