Als würde es nicht schon genug Abkürzungen geben in unserem sportlichen und normalen Leben, von UTMB bis FKT, von ÖVP bis BH, von ULT ganz zu schweigen! Und dieser Tage ist noch eine dazu gekommen. Immerhin können wir mit VLOS was attraktives Neues verbinden, ein Ultra-Format, das uns durchaus liegt, oder liegen könnte.

VLOS steht für

Vertical Last One Standing, ist eine Variante des bekannteren Backyard Ultra und feierte am Samstag, 12. Juni, in der Nähe von Wien Weltpremiere. Andrea und Günther Mayer, die auch als Organisatoren u.a. des WUT auftreten, haben eine Strecke im Naturpark Purkersdorf ausfindig gemacht, ca. 6 km lang, mit rund 300 Höhenmetern.

Die Regeln sind jene des „Backyard“: Jede Stunde startet eine neue Runde, und das geht so lange, bis nur mehr einer übrigbleibt, last one standing, also. (Der Weltrekord im Flachen, aufgestellt Anfang Juni in Großbritannien, liegt übrigens bei 81 Stunden).

 

 

Vom ULT waren für den ursprünglichen Termin Ende April rund ein Dutzend gemeldet, die Corona-bedingte Verschiebung hat dann unser und das übrige Starterfeld mehr als halbiert: Die meisten von uns haben auf nächstes Jahr verschoben, da steht der Termin übrigens auch schon, es ist der 14. Mai.

Aber zurück in die allerjüngste Vergangenheit. Erwin Ostry – wie immer sensationell in logistischen Dingen – Josef Stöger, Richard Rainer und Heinz Schaludek vertreten unsere Farbe (die seit der Aushändigung der neuesten Laufshirts knall-grünlich und ein absoluter Hingucker ist), und sie schlagen sich sehr stark!

Josef beendet geplant nach 2 Runden, Erwin kommt wie mehr oder weniger geplant auf sieben Runden, das entspricht einem Marathon mit 2100 Hm: Er bereitet sich auf den Backyard Anfang Juli in Frankenmarkt (OÖ) vor. Richard lässt es nach dieser Distanz auch gut sein, weil das Knie ein wenig zwickt. Auch Thomas Pundy, den wir an diesem Tag quasi adoptiert haben, kommt wie unser Duo auf sieben Runden und den geteilten 21. Platz. (Wobei, im klassischen Backyard-Ultra-Sinne verzeichnen alle außer der Sieger ein DNF, wieder so eine Abkürzung.) Heinz hingegen hat sich zehn Runden zum Ziel gesetzt und wird seiner Vorgabe trotz eines schlimmen aber folgenloses Sturzes im achten Umlauf gerecht. Somit landet er mit 60 km und 3000 Hm auf Platz 14. Gratulation allen!


Sieger Rene Fahrengruber kam auf 17 Runden, das ist weniger, als wir uns eigentlich gedacht haben – aber wer weiß, wie lange der Steirer, Vierter bei den 12 Stunden in Bad Blumau 2020, Sechster beim Kitz Alps Trail 2019, noch durchhalten hätte können. Denn wenn ihm der „Assist“, der Zweite, abhandenkommt, dann ist das Rennen vorbei.

 

 

 

Fazit: Es ist ein spannendes Format, das neben körperlichen auch genügend mentale Komponenten beinhaltet. Das beginnt beim Lauf- und Pausen-Management – laufe ich schneller oder langsamer, wie gestalte ich meine Unterbrechungen? – und hört mit den Fragen auf, wie viele Runden man sich noch zutraut. „One more lap“ ist ein beliebtes Backyard-Schlagwort, aber zieht es auch nach 10, 15, 20 Stunden noch? Das DNF haben jedenfalls alle, vom Zweiten bis zum Letzten stehen. Es kann ja nur einen geben. Wie bei Highlander.

 

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