Zwischen März und April, in jedem neuen Frühjahr, das ist immer diese Zeit in der man sich so langsam auf die kommenden Wettbewerbe freut. In diese Zeit fällt auch, mit Ausnahme zur Corona Zeit, immer der Lindkogel Trail.

Ich selbst habe zu diesem Lauf schon eine besondere Beziehung, dann für mich war es der erste etwas längere Traillauf - damals zur 2. Edition in 2018 waren 34km und 1300hm eine andere Welt. Mit wenig Erfahrung und viel Selbstvertrauen hab ich mich damals grandios selbstüberschätzt und hätte nach dem Anstieg zum Hohen Lindkogel schon fast abgebrochen, wenn mich meine damalige Laufbegleitung nicht noch bis ins Ziel motiviert hätte.

Ich bin nun also mit der diesjährigen 8. Edition bereits 7 Mal dabei. 3x habe ich den 34er gemacht, 1x den 21er und bereits 3x den 54er Ultratrail, so wie auch dieses Jahr. Denn die Strecke über den Peilstein ist einfach super schön.

Eine gewisse Routine gibt es bei mir nach so vielen Jahren allerdings schon. Nach ausgiebigem Frühstück sowie Entsorgung aller unnötigen Körperprodukte ging es wie immer so gegen 6:15 Uhr nach Bad Vöslau um meine Startnummer abzuholen und die letzten Vorbereitungen zu treffen.

Der Lindkogel Trail ist für mich nicht nur ein Lauf, es ist auch vor allem eine Veranstaltung, bei der man viele liebe Bekannte trifft und sich viel austauscht. Auch dieses Mal bin ich nicht alleine gelaufen, es ist bereits das 3. Mal in Begleitung für mich und dieses Mal hat mich Lukas Kleemann begleitet. Allerdings war der gemeinsame Start gar nicht mal so sicher, nachdem sich Lukas vorher noch ein wenig die Wadenmuskeln vernichtet hat.

Also war der dann auch so durchgeführte Plan, es die erste Steigung langsam angehen zu lassen. Nach dem Harzberg im eher flachen Gelände gab es schon das erste Hoppala mit einer nicht ordnungsgemäß verschlossener Trinkblase. Nachdem wir das in ein paar Minuten gefixed hatten gings also weiter zur Vöslauer Hütte. Lukas hat hier schon das erste Mal was getrunken, ich hielt mich noch zurück, war aber bereits fleißig bei der Nahrungsaufnahme. Alle 30 Minuten war der Plan für den Anfang, was auch bis nach dem Hohen Lindkogel gut funktioniert hat.

Den langen Downhill ins Helenental und den anschließenden Uphill zum Hohen Lindkogel konnten wir flott laufen bzw. gehen und auch den Weg bis Maria Raisenmarkt war noch gut zu schaffen, was auch dem kühlenden Wind zu verdanken war. Allerdings erwarteten wir ab hier eine eklatante Steigerung der Temperatur, denn es waren bis zu 30 Grad gemeldet, was eine absolute Premiere für den Lindkogel Trail darstellte.

Also ging es ab in die Hitze und die leichten Steigungen hier am Peilstein, die man sonst problemlos laufen konnte, sind wir vorsichtshalber schnell gewandert. Der Rückweg nach Maria Raisenmarkt lief dann allerdings wieder sehr flott und problemlos, aber ich wusste jetzt wird's haklig. Denn die 2 folgenden Anstiege, der eine in der prallen Sonne, der andere recht steil ein zweites Mal hoch zum Hohen Lindkogel, hatten es nochmal in sich.

Dafür konnten wir es von dort rollen lassen, zumindest bis zur vorletzten VP bei des es zumindest Wasser gab. Der Gegenanstieg danach war noch gut zu verkraften, der Weg bis zur letzten VP schon nimmer so einfach. Dort aber nochmal alles gut aufgefüllt und am Asphalt bis Gainfarn nochmal richtig Gas gegeben.

Zielsprint gab es dieses Mal keinen, unnötig nach dieser Hitzeschlacht noch weiter zu verausgaben. Mit einer Zielzeit von 6h und 36min bin ich in meiner AK 10. und Lukas in seiner AK 3. geworden. Besser hätte es an diesem Tag fast nicht laufen können.

Und so sage ich: "Alles Gute lieber Lindkogel Trail, wir sehen uns in 2025!"