UTMES 2017

109km / 57km + 53km

 

 

 

 Ein Name viele Bedeutungen – Ich beschloß Ende 2016 wieder mal die „warme“ Wüste zu besuchen und durch meinen Lauffreund Rene aus D kam ich auf diesen Lauf, ein Lauf quer durch den Süden von Marokko - ein Abenteuer im kleinen Kreis (ca 22 Läufer).

 

Los gings von Marrakesh mit dem Bus 10h! über das Atlasgebirge mit viel viel Schnee (2260m Col du Tichka ) mit einer keiner Picknickpause in Ouarzazate , danach weiter nach Zagora (Heimat Stadt der Ahansal Brüder) 40min gerade aus in die beginnden Wüste, fast direkt ins Camp Ahansal (30min Fußmarsch). Dort bezogen wir unsere Nomandenzelte a 4 Personen und am nächsten Tag gabs eine kurze 1h lange Laufeinheit zum Kennenlernen der Wüste, der kleinen Dünen und alle Beteiligten (von Größen wie Jenny Davis über andere weiblichen MDS Gewinner etc). abends noch ein Briefing und ab ins Zelt. Palmen setzen inklusive

 

 

 

 

 Renntag Mittwoch:

 Es gab die Möglichkeit die 109km lange Strecke durchzulaufen oder auf 2 Tagesetappen (57km + 53km).

 

Ich entschied mich für den Etappenlauf (was aber letzendlich härter war, weil wir ALLES für die nächsten 2 Tage mitnehmen müßten, Schlafsack, Gewand für die Nacht unter 10°C, Nahrung mind 4000kcal, in Summe hatte ich ca 6,5kg am Rücken, GPS erklärten wir am Rennvortag als Pflicht, (Mohammand hatte einige dabei) und das machte wirklich Sinn!

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir starten nach Sonnenaufgang um 7:00 (naja arabische 7:22) und liefen südlich Richtung Berge auf kleinere Dünen dann auf Sandpiste , ausgetrocknete Flußbeete , bis dahin lief ich mit Hans, einem deutschen Durchläüfer, immer dem GPS und den Markierungen folgend auf die CP1 Station 17km (1h:50) dort gab es Wasser kurzen Fototermin und weiter Richtung Berg N`Lagtara auf 1037m. Wie üblich war ich zu schnell und beim Aufstieg schrie mir Hans nach „Viel Spaß du bist mir zu schnell..“.

 

 

 

 

Ich lief die Gegend bewundernd und doch fotographierend und voller Genuß zur CP2 bei km29 Tizi Laiwj (3h:30), danach gings steinig – felsig die Laiwj Piste hinunter und an der Oasis Achigg vorbei - in der Zwischenzeit hatten mich die beiden Schweizer Pia + Hans Jörg eingeholt und wir liefen gemeinsam im schnelleren Trott weiter zur CP3 bei km 41 (6h:00) Nomadenzelt mit kurzer Teepause,  Beginn der Wüste;

die letzten 15km gabs außer Sand noch mehr Sand und wir eigentlich ICH schleppten uns im 5km/Std Schritt die wahre Wüste teilweise auf allen Vieren von einer Dünen zur anderen (CP4 km49) um irgendwann ausgepowert, leer und alleine, vor mir Pia bzw in weitere Ferne Hans-Jörg noch ahnend, Richtung Camp Chegaga kleinen Wüstensturm inklusive natürlich - das erste Etappenziel zu erreichen. (CP5 km57)

Laufzeit 09h:06

 

 

Camp Chegaga war noch dieser Anstrengung für mich wie ein 10Sterne Hotel Cola inklusive!

Nach 3 Dosen war ich ansprechbar bezog mein sehr komfortables Zelt, verarzte meine Blasen und fragte nach wie es den anderen ergangen ist, meist allen halbwegs gut Rafael wollte durchlaufen verletzte sich am Knie und beendete die erste Etappe und das wars, Hans-Jörg und Pia waren zwar nur 30min vor mir im Ziel trotzdem Hut ab!, Hans kam erst gegen 17:30 aß ein wenig und lief weiter, als letzter kam Martin aus dem Ruhrgebiet um ca 18:00 rannte auch weiter, Leider kam es zu Missverständnissen und Michael Raab (Co Veranstalter) musste Martin ( Cutoff war 18:00) mit dem Jeep suchen und ins Camp zurückbringen, letztendlich eine richtige Entscheidung, da ein starker Regen-Wüstensturm aufkam und das Rennen für die Durchläufer, die nicht bis 22:00 im Ziel waren abgebrochen wurde und die Läufer mussten kurzfristig bei Nomaden irgendwo auf der Strecke übernachten, das klappte auch und wir starteten alle um 7:00 herum zur 2.Etappe oder je nach Übernachtung halt an anderen Stellen der Strecke ( GPS+ SMS sei Dank).

 

Renntag Donnerstag:

Wie gesagt Start um 7:00, Temperatur angenehme saukalte 10°C und windig (typisches Wüstenwetter halt ), Ich lief mit Hans Jörg gemeinsam weg und wir liefen direkt aus der Wüste hinaus an kleineren Baumsträucher vorbei in die … Steinwüste…

Nur Steine soweit das Auge reicht, schwierig zu laufen,, Markierungen durch die Mitternachtseinlage von Mutter Natur weggewaschen GPS sei Dank kamen wir nach 1h:40 zur CP1 km14). Tiefpunkt des Rennen !!! Ich wollte meine Trinkblase auffüllen diese war aber noch voll ! , musste austreten, Scheisse ich pinkelte nur Blut, ( Wesenszustand etwas nervös doch verhalten) Hans Jörg sagte zu mir jetzt aber viel trinken und schonen das wird schon.

Ich hatte aufgrund der Kälte und des Windes zu wenig getrunken und war sicherlich auch zu schnell unterwegs (ja nix Erwin & Martin dabei), Ich verabschiedete mich von Hans Jörg und führte ab diesem Zeitpunkt das Rennen alleine gehend weiter. Ich wanderte quer durch die Steinwüste an Kameltrampelpfaden entlang an den Nomadenzelten und einige Kamelkarawanen Richtung CP2 km32, Oasis Diabi, Zeit egal.

(interessanterweise traf ich hier Hans Jörg wieder, der mir alles Gute wünschte und die Wasserstelle verließ - Das gab mir Power…)

Ich ging einige Male PIPIPIPI, trank sehr viel bis zu 2,5l auf 17km und glücklicherweise wechselte die Farbe zu gelb, Regeneration geschafft? Ich wollte nichts übertreiben, beschloß wandern und laufen abzuwechseln und erreichte nach einem Anstieg von 600HM

Tizi Oum Laacher auf 1071m und einem kleineren Abstieg die CP3 42km Zeit egal, Gesundheitszustand den Umständen gut, Blasen jede Menge vorhanden, die letzten 10km lief ich den satten Markierungen (Mohammand hatte in der Nacht die letzten 30km nachmarkiert!!!) Richtung Camp Ahansal CP4 km53 noch die lange Strasse überquerend direkt ins Ziel (bzw fast direkt - die letzten 3km habe ich mich noch verrannt)

ab jetzt gabs Fotoshooting Applaus Cola…

 

Laufzeit 08h:31 wegen der Vollständigkeit halber

 

Heimreise Freitag:

Ganz einfach 3km Fußmarsch zur Strasse, 10h Busfahrt zurück nach Marrakesh (unterwegs machten wir Bekanntschaft mit einigen Teilnehmer der Renault 5 Rallye Paris – Marrakesh, letzte Etappe, meist Frauen am Steuer…), gemeinsames Abendessen im Extrablatt Marrakesh, Abschluß Biereee an der Hotelbar, Verabschiedung, Samstag Rückflug ins sonnige und warme Wien

Fazit:

  • echt coole Veranstaltung im kleinen Kreis, um die Wüste, Marokko und ihre Bewohner (Kult Ahansal) ein wenig kennenzulernen. Durchlaufen nicht empfehlenswert, da einfach die Landschaft an einem in der Nacht vorübergeht, bei den Etappenläufen machs halt mehr Spaß!
  • Sicher sehr gute Vorbereitung für den MDS, gute tlw neue Erfahrung durch das autonome Laufen im Gelände, Preis/Leistung 1A, Danke auch an Michael Raab (organisiert auch den Wörtherseetrail und div anderen Trailevents), und natürlich an meine Mitstreiter – es hat echt Spaß gemacht!
  • Nächster Termin Ende Februar 2018

Im Netz:

https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=577484285750208&id=375970159234956

http://www.laufcoaches.com/ultra-trail-morocco-eco-sahara

https://www.youtube.com/watch?v=tJbNp4l1Irs