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Bhutan hat schon immer eine Faszination auf mich ausgeübt - das kleine "Land des Donnerdrachens" im östlichen Himalaya, nicht so berühmt und bekannt wie Tibet und Nepal, lange Zeit stark isoliert, und dann die Geschichte mit dem König der seine Macht selbst einschränkt und das Land in eine konstitutionelle Monarchie nach dem Vorbild Großbritanniens umwandelt und in der Verfassung das Bruttonationalglück als Staatsziel verankert - aber ich dachte nie ernsthaft, einmal dorthin zu reisen. Bis dann 2015 das Gerücht durchsickerte (Walter hat´s verbreitet), daß dort seit einigen Jahren ein Mehrtageslauf stattfindet. Also informiert und vorsichtig im Freundeskreis ventiliert: ausgerechnet meine Freundin Gina war sofort Feuer und Flamme! Also wurde relativ rasch der Entschluss gefasst, dieses Ziel zu verwirklichen:

 Die Grunddaten (200km mit 10.000hm in 6 Tagen) klangen durchaus machbar, ich war ja 2015 mit Wolga schon schon einen Mehrtagestraillauf (Transalpin) gelaufen, und Gina hatte ihre ersten Ultraläufe mit so wenig Training erfolgreich absolviert wie niemand den ich kenne, da hatte ich auch keinerlei Bedenken. Die Laufbeschreibung versprach Übernachtungen in, bzw. im Zelt bei, Bauernhäusern und Klöstern, einmalige Begegnungen mit Leuten im Land und ein Finale im berühmten Tigernestkloster. Also im Herbst 2016 angemeldet.

Danach Laufberichte von den Vorgängerveranstaltungen studiert, da wurde mir zumindest dann doch etas mulmig zumute: 6 Tage ohne Dusche, Höhe bis 3700m, Hängebrücken (bin nicht schwindelfrei), Hundebisse, Blutegel, Regen, Schlamm... zu spät, ich beschloss, daß die alle übertrieben haben müssen, weil andererseits die DNF-Rate sehr niedrig und die Stimmung so gut wie auch die Organisation beschrieben wurde.

Apropos Organisation: GlobalLimits, ein von Stefan Betzelt geführtes kleines und extrem gut organisiertes Laufveranstalterteam, bietet zwei weiter Läufe in Asien (Sri Lanka in Zukunft offenbar nicht mehr, Kambodscha 6 Tage durch die Dschungel nach Angkor Wat) und heuer einen neuen in Albanien an. Die Betreuung war schon im Vorfeld und vor allem während des Laufs so perfekt, wie ich das noch nicht erlebt habe: immer sofort Antworten bei Fragen, klare Anweisungen, während des Laufs ständig diskrete wachsame Aufmerksamkeit, Essen in den Camps gut und ständig verfügbar (man ist ja nach so einem Tag oft mehrmals hungrig) und eine Streckenmarkierung durch Manu Pastor, bei der man sich einfach nicht verlaufen kann ! - Ein paar haben es trotzdem irgendwie geschafft ;-)