3. Tag - Thimphu von oben, Bilderbuchszenerien, Fußball im Kloster Phajoding auf 3600hm
Wir liefen zuerst das Thimphutal durch Dörfer, an Bauernhöfen vorbei und entlang Terrassenfeldern und Strassen hinauf, bewunderten die fremdartigen Gebäude und Wandmalereien (traditionell, nix Graffiti), wassergetriebene Gebetsmühlen, Hunde, Hunde, Hunde (an diesem Tag wurden die vorderen Läufer erstmals auch von Hunden begleitet, die meisten lagen aber erschöpft von der nächtlichen Bellerei umher), dann nach Flußquerung auf der Westseite wieder zurück und durch die Vororte der Haupstadt, dann steil ansteigend zur 2. Labe bei einer riesigen Gebetsmühle mit fantastischem Blick auf die Stadt und das Tal. Weiter entlang unzähliger Gebetsfahnen am "Thimphu-Panorama-Weg", viele schöne Blicke ins zunehmend wolkenverhangene Tal und bald begann es dann auch zu regnen, was aber den nun folgenden Anstieg auf 3600m durchaus angenehmer machte (wäre da nicht wieder die spürbar dünnere Luft gewesen).
Das Ziel war am Klostereingang und gegessen wurde im Speisesaal der Mönche. Dort schlief auch der größere Anteil der Gruppe. Wir waren im ersten Drittel der Teilnehmer angekommen und wurden in ein als Unterrichtsraum dienendes Gebäude geschickt. Es war dann durch die Erschöpfung und die Feuchtigkeit allen kalt und wir waren froh warme Sachen anziehen zu können und ein Nickerchen im Schlafsack zu halten.
Niemand hatte Lust auf das bereits im Vorfeld angekündigte Fußballspiel mit den Mönchen auf einem schiefen erdigen Platz im Regen, aber als Stefan erschien und ankündigte, daß sich die Mönche so auf dieses einmal jährliche Ereignis freuten, daß sie auf jeden Fall spielen wollten, und er jede und jeden von uns, der nicht mindestens zwei Minuten mitspielen würde, mit einer Zeitstrafe belegen würde, zogen sich doch alle die Regenjacken und die Laufschuhe an.
Die Mönche erschienen in ihren Umhängen und Sandalen und es wurde ein riesiger Spaß (ich ging gleich zu Beginn tapfer aufs Feld und wurde nach einem Ballkontakt ausgetauscht): alle mit Feuereifer bei der Sache, der Lama als Coach der Mönche fand es glaube ich am Lustigsten, die Anzahl der Spieler war nicht immer unbedingt 22, weil die Mönche manchmal zu neunt oder auch auf unserer Seite im Tor spielten, als sich der Austausch mal verzögerte, und trotz des zunehmenden Regens war das Match ein voller Erfolg.
Beim Abendessen "very cosy" Briefing: morgen würde es nach kurzem weiteren Aufstieg zum höchsten Punkt des gesamten Laufs sehr steil und durch den Regen rutschig 1000hm hinabgehen, dann in einem Tal die Strecke wegen eines unpassierbaren Flusses um 4km verkürzt, und nochmal auf 3500m rauf und wieder 1200hm runter ins Parotal: insgesamt fast 3300hm bergab. In der Nacht hat´s dann weiter ordentlich geregnet, so dass es sogar durch´s Dach tropfte.