„Wir fahr'n fahr'n fahr'n auf der Autobahn“ (Kraftwerk), das galt an diesem Wochenende (5./6.4.2014) nur für einen aus unserem Team. Bastian on Tour nach Linz zum Halbmarathon. Seinem 2. Und er sollte ihn in einer für ihn guten Zeit absolvieren. Der harte Kern des ULT Heustadlwasser-Teams war schon einen Tag früher unterwegs: Beide Martins, Erwin und ich. Ziel: Lassee im Marchfeld.

Ein Ort, den man sich nur aus einem einzigen Grund merken muss: 6 Stundenlauf, sonst hat Lassee nix, aber auch gar nix zu bieten. Sehenswürdigkeiten? Shoppingmöglichkeiten? Schöner Ortskern? Fehlanzeige.

Wir also nicht Autobahn, sondern irgendwie halt dorthin. Das Navi hatte permanent den Mund offen und wir quälten uns von einer Geschwindigkeitsbeschränkung zur nächsten. Das Navi als eine Art Pulsuhr für Autos. Schön in der Grundlagenausdauer bleiben. ;-) 

In Lassee selbst war schon Betrieb, die verschworene Gruppe der Ultraläufer schon mitten im Aufbau der persönlichen Verpflegungsstation entlang der Strecke beschäftigt. Hallo! Servas! Wie geht’s? Was macht die Achillessehne? Wie bist drauf? Zwischendurch fanden auch wir schnell unser Plätzchen, fast ident mit jenem aus dem letzten Jahr.

Das Wetter – Gott sei es gedankt - nicht vergleichbar mit jenem des letzten Jahres. Angenehme frühlingshafte Temperaturen versus bittere Kälte 2013. Das wirkte sich natürlich auch auf die Stimmung aus. Wir waren sehr motiviert.

Start für die beiden Martins und Erwin um 11 Uhr. Die drei waren für den 6 Stundenlauf gemeldet, während ich mich für den 3 Stundenlauf entschieden hatte.

Los ging‘s. Das Tempo wurde ab dem Start von Erwin und Martin K. für ihre Verhältnisse bereits hoch gehalten. Martin W. ging es wie immer etwas konservativer an, was sich auch daran zeigte, dass er fast bei jeder Runde immer für ein paar Worte an unserer Verpflegungsstation Zeit hatte. Martin K. klagte praktisch ab der ersten Runde, dass er zu schnell sei. Was er sich wohl als Antwort erwartete? Erwin drückte weiter aufs Tempo und zog verdammt schnell seine Runden. 70 + waren da locker drin. 

14:00 Uhr! Jetzt war auch ich dran. Zusammen mit ca. 60 anderen machte ich mich auf die Runde (1,9 km). Schneller langer Lauf, das war so mein Plan, als Vorbereitung für den Hamburg-Marathon. An Kilometern hatte ich mir 35-38 vorgenommen.  Ein paar zogen gleich los, als wollten sie zumindest einen Marathon in den 3 Stunden absolvieren. Da wollte ich keinesfalls mit. Runde um Runde waren nun zu absolvieren.   Hin und wieder traf ich einen der beiden Martins oder Erwin. Alle drei begannen zunehmend zu leiden. Erwin erwischte es am schlimmsten, nach 23 Runden bzw. knapp 44 km musste er endgültig aufgeben. Probleme mit der Hüfte bzw. Oberschenkel. Martin K. musste zunehmend das Tempo drosseln (Was rief er mir doch gleich schon ab der ersten Runde immer zu?) und Martin W. kämpfte verbissen mit seinem Magen. Letztendlich entließ er mehrere Male bestimmte innere Werte in die Freiheit. Aber er und Martin K. standen es bis zum Ende durch. Auch nicht Jedermanns Sache.

Meine drei Stunden waren eher unaufgeregt. Am Ende der drei Stunden wurde es etwas zäher, aber es waren stets noch Reserven vorhanden. Pflicht erfüllt. Überraschend wurde ich mit meinen knapp 37 km sogar Gesamt-Zweiter, da dürften es einige auch beim 3-Stunden-Lauf zu schnell angegangen sein. Nach der kleinen Siegerehrung ging es zurück nach Wien. Ohne Navi!

 

 

Ein paar Bilder vom Lauf finden sich hier.