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Durch Egon bekam ich die Möglichkeit, in der Organisation beim GGUT 2021 mitzuhelfen.

Inkludiert war ein Gratisstartplatz beim GWT 35.

Dies freute mich besonders, da ich genau jene tolle Landschaft bei bestem Wetter genießen durfte, die wir bei unserer vorjährigen Glocknerumrundung leider bei Nacht, Nebel und Regen passiert hatten.

Da ich ja bekanntermaßen lieber bergauf als bergab laufe, halte ich immer Ausschau nach lohnenden Zielen mit Bergankunft.

Schon in 2019 dachte ich mir, dass es doch mal der Großglocknerberglauf sein sollte,

ENDLICH: nachdem Covid-bedingt im Vorjahr 2020 die 2. Runde ausgefallen war, konnte diese heuer planmäßig stattfinden.

Dementsprechend riesig war meine Freude, endlich wieder die Tiroler Berge belaufen zu dürfen.

4trails – ein Etappenrennen, bei der 4 Etappen in 4 Tagen hintereinander gelaufen werden, innerhalb von 4 Jahren. Das Ziel einer Etappe ist zugleich der Start der nächsten Etappe.  D.h. in Summe werden in 4 Jahren (sofern ein:e Läufer:in jedes Jahr mitläuft) 16 Etappen absolviert. Gelaufen werden Strecken von 25 - 31km Länge und 1.500 – 2.000 Höhenmeter.

Grundidee => Start 1. Jahr in Seefeld – Ziel letztes Jahr der Gardasee.

Das war für mich Anreiz genug da mitzumachen.                 

Nachdem ich die 1. Runde der 4trails im Jahre 2019 von Seefeld nach Imst (Seefeld – Leutasch – Wildermieming – Nassereith – Imst) schon gut gemeistert hatte, waren heuer die zweiten 4 Strecken dran.

Nachdem ich das erste Jahr mit Familie unterwegs war, musste ich diesmal allein nach Tirol. Die Übernachtungen organisierte ich mir selbst. 

Die Anreise am Montag 5.7.21 mit dem Auto nach Imst war unspektakulär. In der Frühstücks-Pension eingecheckt und am Abend noch eine kleine Runde mit den neuen Trailschuhen (La Sportiva Karacal) gecheckt. Da Gefühl war gut.

Am Dienstag spätvormittags gings dann in den Startbereich, um die Laufunterlagen zu holen. Streng nach Covid-Regeln wurden Startnummer, 100L Eventtasche, Shirt, Dauerparkkarte und sonstiges Kleinzeug ausgegeben. EXPO gab es diesmal keine, auch die gemeinsamen täglichen Abendveranstaltungen, wo gemeinsam zu Abend aß, wurden wegen Covid nicht abgehalten. Dafür gab es jeden Tag Essensgutscheine, die man im Etappenort bei den diversen Lokalen einlösen konnte.

Nachdem ich für den Rest des Tages noch genug Zeit hatte, fuhr ich nach Oetz, nahm die Seilbahn auf den Hochoetz und schnupperte ein wenig Höhenluft.

Am Abend gings zum Hirschen Gutschein einlösen.

Tag 1: Imst => Wenns, 26km, 1.760+, Briefing: 08:15 Uhr, Start: 08:30 Uhr

Die Nacht war kurz, Frühstück gut, Eventtasche in den Startbereich gebracht. Auto auf den Dauerparkplatz gestellt (die Eventtaschen wurde vom Veranstalter immer von Start ins Ziel gebracht) Start um 08:30 Uhr war planmäßig (davor Rucksackkontrolle, ob alles Vorgeschriebene eingepackt wurde), Wetter angenehm, bewölkt, ca. 10 Grad, fast kein Wind.

Zuerst ging es mal eher flach bis zur Imster Innbrücke, dann der erste Anstieg bis zum Arzl Aussichtspunkt (1. Verpflegung), von da oft auf Singletrails und steinig bis zum höchsten Punkt  Wannejöchl mit 2.497 m Höhe. Die Aussicht ein Traum, obwohl Nebel die Sicht einschränkte. Danach nur mehr bergab bis ins Ziel. Die Abstiege manchmal, rutschig, steinig, technisch nicht so ohne. Alle 4 Etappen lief ich mit Stöcken, die oftmals eine große Hilfe waren. Schlussendlich kam ich aber mit für mich guten 4:38 h ins Ziel. Platz 37 von 94 bei den Senior Master Men.

Danach ins Hostel, Abendessen und schlafen gehen, denn es sollte am zweiten Tag früh losgehen. Nicht einmal das Match England – Dänemark stand bei mir am Plan.

 

Tag 2: Wenns => Ried im Oberinntal, 25,7km, 1.600+, Briefing: 06:15 Uhr, Start: 06:30 Uhr

Am Vorabend wurden wir noch gebrieft, dass wegen drohender Unwetter (die dann tatsächlich eintrafen) zu Mittag und am Nachmittag der Start von 09:00 auf 06:30 Uhr vorverlegt wird, um die Läufer:innen keinen unnötigen Gefahren auszusetzen. Außerdem musste wegen eines Felssturzes die Strecke etwas abgeändert werden. Dadurch kamen lediglich ein paar Höhenmetern weniger zustande.

Zuerst ging es ca. 2km bergab, bevor die ersten Anstiege kamen. Die waren aber eher flacher und gut zu laufen, aber nachdem ich meine Oberschenkeln noch vom Vortag kräftig spürte, war da nicht viel berauschende Geschwindigkeit dabei. Dafür wurden wir aber am höchsten Punkt auf 2.300hm mit einer tollen Aussicht ins Pitztal belohnt. Beim Abstieg konnte ich es, obwohl einige technische Passagen dabei waren, wieder so kräftig rollen lassen.

Mit 4:02 h auch noch ein gutes Ergebnis erzielt. Platz 28 von 91 bei den Seniors.

Wie immer danach kurz relaxen, Abendessen, Briefing ansehen und schlafen gehen. Der Schlaf war ruhig und vor allem lang.

 

Tag 3: Ried im Oberinntal => Pfunds, 27,6km, 1.500+, Briefing: 08:45 Uhr, Start: 09:00 Uhr

Die ersten 10 km ging es sehr wellig entlang des Pitztales dahin, keine wirklich anstrengenden Passagen. Trotzdem merkte ich auf diesen Kilometern, dass es nicht so rund lief. Immer wieder spürte ich die rechte Fußsohle bei den Mittelfußknochen. Schon des längeren habe ich immer wieder Probleme damit. Vielleicht ist ein Nerv eingezwickt, der dann unangenehm beim Laufen wird. So genau weiß ich es nicht. Auf einen Stein darf ich jedenfalls nicht drauftreten, dass tut dann höllisch weh. Nach der ersten Verpflegungsstation bei km 10 kamen dann die langen Anstiege, die mir so recht und schlecht gelangen, weil auch immer im Hinterkopf der Gedanke, keinen falschen Schritt wegen der Fußsohle zu tun. Oben am Frudigerkopf auf 2.146hm angekommen (wie immer wartete der Streckenchef auf alle Teilnehmer und feuerte sie mit einer Kuhglocke an) waren die Schmerzen schon sehr groß. Immer wieder versuchte ich es mit dehnen und Übungen. Aber nichts half so wirklich. Bis ca. 3km vor dem Ziel quälte ich mich so recht und schlecht bergab. Eine letztere länger Fußmassage half dann schließlich, die Schmerzen waren plötzlich weg und ich konnte den letzten Weg hinunter noch genießen. Ich schaffte es sogar noch unter 4h zu bleiben und mich als 38. von 90 Seniors einzureihen.

In der Abendsonne ließ ich mir einen saftigen Spezial-Beef-Burger mit einem Bier servieren, das war mehr als verdient nach diesen Strapazen ?.

Als Prävention für den nächsten und letzten Tag klebte ich mir über Nacht Painmaster Pads (Schmerzlinderung durch Mikrostromtherapie) auf Fußsohle und Fußrücken.

 

Tag 4: Pfunds => Nauders, 28,9km, 1.800+, Briefing: 08:45 Uhr, Start: 09:00 Uhr

Die Nacht war kurz. Erster Gedanke nach dem Aufstehen, wie geht es dem Fuß. Schmerzen waren weg. Als zusätzliche Pflege für den anstehenden Lauf reib ich mir den Fuß mit Warm Up Balsam ein. Ich nehme es gleich vorweg: diese Kombination half mir tatsächlich, keine Spur von Schmerzen währen der gesamten letzten Etappe ?.

Ganz anders als in den 3 ersten Etappen ging es heute gleich zur Sache: von Beginn weg nur bergauf  bis zur höchsten Spitze am Zadresjoch auf 2.400m Seehöhe. Es war ein wunderschöner wolkenloser Tag, der den meisten (auch mir) sicher zu schaffen machte, denn in der baumlosen Zone bei über 20° zu laufen war nicht ohne. Ab km 18 hatte ich dann einen gewaltigen Einbruch. Aber zu wissen, dass ich nur mehr 10km bis zum Finish hatte machte es dann doch erträglich. Mit 4:59 h blieb ich noch unter 5h, kam als 39. bei den Seniors ins Ziel. Das Bier, Medaille und Finishershirt waren mehr als verdient.

 

Gesamt betrachtet, war jede Etappe von wunderschönen Strecken geprägt, ein Genuss fürs Auge. Die Veranstaltung selbst von Plan B wie schon vom letzten Mal gewohnt top organisiert.

Für alle die noch ein paar Statistik Zahlen lesen wollen:

im Vergleich zum ersten Jahr 2019 waren heuer um

  • 11% mehr km zurückzulegen (97 => 108)
  • 25% mehr Höhenmeter zu bewältigen (5.400 => 6.800)
  • im Schnitt 55,7h+/km 2019 => 62,7h+/km 2021
  • das wirkte sich auch auf meine Gesamtzeit aus, wo ich um 4h oder um 29% länger unterwegs war (13:39 => 17:36)
  • rechnet man sich die min/km-Zeit aus dann war ich heuer um 16% langsamer (8,4 => 9,8)

Aufbauend auf diesen Zahlen freue ich mich schon auf das nächste Jahr, wo es in der 3. Session der 4trails von Nauders weg nach Südtirol rein gehen wird.

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